Über die Lektrix

Nach dem Universitätsabschluss zog es die Lektrix in das Lektorat eines Kunstverlags, später in die Redaktion einer Kulturzeitschrift und weiter in die Selbstständigkeit. Sie hat mehrere Jahre Erfahrung in der Redaktion, im Lektorat und Korrektorat sowie der redaktionellen Betreuung von Corporate-Publishing-Projekten. Besonders freut sie sich über Rechercheaufträge, die ihr Weltbild erweitern.

Die Vorgängerinnen der Lektrix lehrten einst an Schulen religiöser Frauengemeinschaften des Mittelalters und schrieben sich noch mit C. Ihre Hauptaufgabe war die Vermittlung der Lese- und Schreibkunst, die Sieben Freien Künste standen zuweilen auch auf dem Programm. Sie lehrten das Lesen, hielten ihre Schülerinnen zum Schreiben an, korrigierten die dabei entstandenen Texte und sorgten so gemeinsam mit ihren männlichen Kollegen – den Lectores – für die Alphabetisierung der Jugend. Somit waren diese namentlich oft nicht bekannten Lectrices Teil der Entstehung unserer heutigen Schriftkultur. Sie als Vorbild zu wählen, ist Ausdruck einer tiefgreifenden Wertschätzung ihrer Leistungen gegenüber. Dass die Lektrix selbst gerne anonym bleibt und ein Faible für Klosterforschung hat, trägt das Ihre zur Namenswahl bei.

Bild: Ausschnitt aus dem Tösser Schwesternbuch: Initiale „S“(apiens) mit dem Schreiberinnenbild der Nonne Elsbeth Stagel am Schreibpult. Handschrift der Stadtbibliothek Nürnberg, Cod. cent. V, 10a, 2.3ra020, Bild in der Public Domain.